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Der Marsianer – Buch VS Film (ohne Spoiler)

Die Verfilmung des Buches von Andy Weir in „nur“ 142 min (Kinofassung deutsch) geht für mich in die Geschichte ein als der Film, den ich am detailliertesten auswendig kenne, sei es in Ausstattung, Handlung und Dialog. Und dass sogar noch bevor ich den Film im Kino gesehen hatte. Dies ist aber nur der grandiosen Arbeit von Ridley Scott und Andy Weir zu verdanken, die dieses Buch so nah am Original zu einem Film umgewandelt haben, wie das nur möglich war.

Ich habe das Buch inzwischen 4 mal durch und kann immer noch nicht genug davon kriegen.

Der Marsianer, gespielt von Matt Damon, ist eine Geschichte vom modernen Robinson. Ein technifiziertes Stranden eines Reisenden und dem Kampf ums Überleben. Marc Watney beschreibt seinem Aufenthalt und was er dabei tut in ein Logbuch. Immer wieder wird versucht etwas hoch technisches auf einfache Art und weise an den Zuschauer zu bringen. Leider kappt dies auf der Leinwand nicht so gut wie im Buch, da hier schlicht die Zeit fehlt.

Es mussten zwangsläufig einige Abschnitte der Geschichte weggelassen werden. Im Film gibt es einen größeren Zeitsprung von 7 Monaten. Der existiert im Buch natürlich nicht. Hier beschreibt Marc in seinem Logbuch sehr ausführlich was passiert. Dies wäre aber im wesentlichen uninteressant oder gar langweilig geworden, hätte man dies auf der großen Leinwand zu Gesicht bekommen.

Aber es gibt einige Themen, die für den Film geändert wurden.

Weitere Dinge beschreibe ich absichtlich nur wage, damit nicht zu viel gespoilert wird. Wer weder das Buch gelesen noch den Film gesehen hat kann bis zur nächsten Zwischenüberschrift gefahrlos weiterlesen.

Leichte Spoiler ab hier

Zum einen retten effektiv die Chinesen Marc vom Mars. Die Kommunikation mit den Chinesen und wie es dazu kommt dass am Schluss ein Chinese auf der Andruckliege für Aris 5 liegt wurde komplett weggelassen. Wer das Buch nicht gelesen hat versteht wahrscheinlich nie warum am Schluss ein Chinese im Bild zu sehen ist. Hier erhoffe ich mir vom längeren Directors-Cut die entsprechenden Lückenfüller.

Marc hat auf dem Mars eigentlich zwei Rover zur Verfügung. Im Film wurde dies auf skurrile Art und Weise auf einen gekürzt. Hier vermute ich ein Problem mit der Vorstellungskraft der Szenenbildner. Sie gingen vom Design eines Curiosity Mars-Rovers aus und haben dem ein Cockpit verpasst. Dies ändert aber das Design des Fahrzeugs, so dass eine ganze Abfolge von Ereignissen, welche im Buch beschrieben wurden, so nicht dargestellt werden konnten.
Das dabei für mich wichtigste Ereignis ist dass, als die Kommunikation zwischen Marc und der NASA durch eine Bohrmaschine endgültig beendet wurde. Dies hatte zur Folge das Marc die Reise ganz ohne Unterstützung absolvieren musste. Im Film passiert all dies nicht. Allerdings ist hier der Zeitsprung von 7 Monaten eingefügt, so dass die besagten Ereignisse garnicht auf die Leinwand gebracht werden mussten.

Schwerere Spoiler ab hier

Und die Ironman-Nummer am Schluss? Was sollte das denn? Man musste noch die starke Frau den Mark retten lassen, ok das kann ich nachvollziehen. Die bis zu dem Zeitpunkt zu knapp dargestellten Schuldvorwürfe, die sich die Kommandantin selbst gegeben hatte, sollten hier ausgeräumt werden. Aber dieses völlig unrealistische Manöver. Im Buch wird die Leine getrennt, der Raketenanzug verwendet um zu Mark zu gelangen und dann gings in die Heimat. Das war wohl nicht spektakulär genug fürs Kino.

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